Die saubersten Seen, die schönsten Spazierwege, Wassersport, Bootsfahrten und Sonnenuntergänge.
Das alles erleben Sie, wenn Sie sich mit dem Reisebus auf den Weg ins Leipziger Neuseenland machen.
Und die Geschichte des schwarzen Goldes bekommen Sie gleich auch noch nahegebracht!
Alles beginnt an der Quelle. Genauer gesagt im Elstergebirge, das auf der deutsch-tschechischen Grenze liegt. Am nordwestlichen Zipfel Tschechiens, dort, wo auf deutscher Seite das Voigtland anfängt, entspringt die Weiße Elster. Der Ort Bärendorf verweist darauf, dass Wasser nicht das Einzige ist, was hier nach Deutschland einwandern könnte. Aber das ist eine andere Geschichte. Wir folgen der Weißen Elster entlang der thüringischen Städte Greiz und Gera bis hinab in die Leipziger Tieflandebene mit Ihren Auwäldern. Diese haben Ihre Existenz neben den Sedimentablagerungen während der letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahren vor allem den regelmäßigen Überflutungen zu verdanken.
Am Anfang war die Braunkohle
Und jetzt springen wir in der Zeit gewaltig nach vorne. Im 20. Jahrhundert wurde das viele Wasser auf einmal zu einer Herausforderung. Das schwarze Gold sollte geborgen werden. Für die Braunkohle wurden über Jahrzehnte ganze Dörfer weggebaggert und die Tagebaue haben sich immer weiter in den Leipziger Südraum hineingefressen. Flüsse wurden begradigt und das Grundwasser musste aufwendig hochgepumpt und umgeleitet werden, damit die Flöze freigelegt werden konnten. Nur so war die Arbeit mit riesigen Schaufelradbaggern zu verrichten. Zu bewundern ist die ganze Geschichte samt der riesigen Gerätschaften im Bergbau-Technik-Park zwischen dem heutigem Markleeberger See und dem Störmthaler See.
Das Leipziger Neuseenland – große Veränderungen nach der Wende
Und damit sind wir schon wieder ein großes Stück in der Zeit nach vorne gesprungen. In den Folgejahren nach der Deutschen Wiedervereinigung ging die Geschichte der Braunkohle im unmittelbaren Umfeld Leipzigs nach und nach zu Ende. Auch wenn es noch immer aktive Tagebaue in der Region gibt. Die Luft sollte reiner werden und das Wasser klarer. Die Natur sollte sich erholen können. Aber damit nicht genug. Es wurde ein großes touristisches Konzept ausgerufen für das 21. Jahrhundert. Die Idee der Leipziger Seenlandschaft war geboren. Seitdem haben vornehmlich die Wassermassen der Weißen Elster und der sich zur Pleiße vereinigenden Flüsse dazu beigetragen, die Tagebaufolgelandschaften zu fluten. Leipziger Neuseenland heißt das Projekt. Und es ist so erfolgreich, dass Leipzig in den letzten Jahren die sich einwohnermäßig am stärksten entwickelnde Stadt Deutschlands ist. Das ist nicht zuletzt der Attraktivität durch die vielen Seen in der allernächsten Umgebung zu verdanken. Zum Leipziger Neuseenland gehören mit den flächenmäßig größten Seen der Cospudener See, der Zwenkauer See, der Markkleeberger See und der Störmthaler See. Sie zählen zu den Top-Ausflugszielen in der Region.
Wassersport und Aktivitäten im Leipziger Neuseenland
Wenn Sie mit dem Reisebus anreisen, sollten Sie sich Ihren Standort zum Parken reichlich überlegen. So vielfältig ist das Angebot. Am Cospudener See gibt es einen Leipziger Stadtstrand, einen kleinen Segelhafen und einen Aussichtsturm am Südufer. Dieser liegt übrigens ganz unweit des Freizeit- und Vergnügungsparks Belantis. Am Zwenkauer See finden Sie mit dem Hafen am Kap Zwenkau einen Ort, dessen Umgebung auch gastronomisch auf Besucherinnen und Besucher eingestellt ist. Auch können Sie sich hier auf das Ausflugsschiff Santa Barbara begeben und mit Ihrer Reisegruppe über den See schippern. Der Markkleeberger See ist wegen seiner Wassersportanlage sehr beliebt. Dort können Sie mit einem Rafting Boot durch einen künstlich angelegten Wildwasserkanal jagen, oder eine Runde Adventure Golf spielen. Dabei handelt es sich um eine spektakuläre Variante des allseits beliebten Minigolfes. Auch einen Hochseilklettergarten finden Sie hier. Auf dem Störmthaler See können die MS Störmthal besteigen und fahren zur schwimmenden Kirche Vineta. Dabei handelt es sich um ein Denkmal zur Erinnerung an den hier weggebaggerten Ort Magdeborn mit seiner Ende der 70er Jahre abgerissenen Kirche.
So vielfältig wie verführerisch – Die südlichen und westlichen Seen im Leipziger Neuseenland
Erwähnt seien aber auch noch die ebenfalls zum Leipziger Neuseenland gehörenden und sich von Nord nach Süd in der Nähe zur A72 befindenden Gewässer: der Hainer See und der Bockwitzer See. Auch der an der Grenze zu Thüringen gelegene, sehr schöne und von reichlich Grün umgebene Haselbacher See ist Teil des Wasserkonzeptes. Letztgenannter See ist allerdings mit 25 km Luftlinie zur Leipziger Innenstadt schon ein ganzes Stück weit entfernt und lohnt einen eigenen Ausflug mit dem Reisebus. Als letztes sei hier der Kulkwitzer See genannt, der durch seine Lage im Leipziger Westen dem Leipziger Seenland manchmal nicht so richtig zugerechnet wird. Zu Unrecht. Schließlich gibt es hier einen Campingplatz, eine Wasserskianlage und eine Tauchschule. Als besondere Attraktion für Tauchgänge wurde vor über zwanzig Jahren eigens ein entkerntes Flugzeug im See versenkt. Also selbst einen Unterwasserpark hat Leipzig zu bieten. Am besten nehmen Sie sich im Sommer schon mal ausreichend Zeit, um eine der vielen Attraktionen des Leipziger Neuseenlandes zu besuchen.
Durchatmen im Leipziger Neuseenland
Aber natürlich können Sie den Ausflug mit dem Reisebus auch mal ganz anders angehen. Die Seen bieten mit ihren 10 bis 25 km langen Rundwegen tolle Möglichkeiten zum Wandern und zum Fahren mit Inline-Rollschuhen. Dann müssen Sie nur aufpassen, dass Sie nicht mit einem der zahlreichen Fahrradfahrer kollidieren, die je nach Jahres- und Tageszeit um die Seen des Leipziger Neuseenlandes düsen. Ein Fahrradverleih gibt es beispielsweise in Markleeberg zwischen dem Cospudener See und dem Markkleeberger See. Das kann ein guter Ausgangspunkt für eine Rundfahrt sein. So lassen sich die Seen, die allesamt auch als Badeseen genutzt werden, deutlich ruhiger erkunden; und einen Fischimbiss oder eine Grillbude finden Sie sicherlich obendrein auch noch, wenn Sie entlang der Uferwege durch das Leipziger Neuseenland radeln.
Hinweise
Parkplätze finden Sie wie folgt:
- Cospudener See; am Nordufer mit 1 km barrierefreiem Fußweg oder am Ostufer beim Zöbigker Hafen
- Zwenkauer See; auf der Südseite am Kap Zwenkau
- Markkleeberger See; auf der Nordseite am Ende der aus Leipzig kommenden Bornaischen Straße. Hier finden Sie auch einen kleinen Strandabschnitt, einen Spielplatz, einen Bootsverleih und gastronomische Angebote.
- Störmthaler See; am Ufer des östlichsten Zipfels des Sees gibt es einen Aussichtspunkt Störmthaler See mit dazugehörigem Parkplatz; oder Sie fahren auf die Magdeborner Halbinsel; auch dort gibt es Parkplätze, beispielsweise beim Hafen Lagovida
- Kulkwitzer See; am nordöstlichen Ufer beim Campingplatz oder am südlichen Ufer bei der Tauchschule; der Parkplatz ist geschottert und bei Kulkis Bratstübel bekommen Sie gleich eine leckere Bratwurst; hier ist allerdings die Umgebung und auch der Zugang zum See nicht gut barrierefrei möglich
Lesenswert
Lesenswert sind vor allem die Infotafeln, die an so einigen Orten entlang der Uferwege des Leipziger Neuseenlandes aufgestellt sind und an das Schicksal der weggebaggerten Dörfer erinnern. Auch Wissenswertes zu Flora, Fauna und Geologie wird auf Infotafeln vermittelt.