Hieronymus Bock war Arzt und Botaniker, zudem Prediger, im Pfälzer Wald. In Hornbach lebte und wirkte er, eine Ausstellung gibt Auskunft. Im Kloster Hornbach gibt es ein großes Historama, das ebenfalls an Bock erinnert. Dem Mediziner Johann Peter Frank ist ein Museum in Rodalben gewidmet.
Im Jahr 1539 veröffentlichte Hieronymus Bock das „New Kreutterbuch„, das in alphabetischer Reihenfolge die Kräuter aufführte, die dem fleißigen Sammler bekannt waren. In zweiter Auflage fügte er Abbildungen hinzu. Bock ward um 1498 in Heidesbach bei Zweibrücken geboren, 1554 starb er in Hornbach.
Hornbach hat seit dem Jahr 2018 eine ständige Ausstellung über ihn. Sie befindet sich im alten Pfarrhaus in der Burgstraße. Auf zwei Etagen ist zusammengetragen, was von seiner Tätigkeit bewirkt worden war. In einem Seitenraum sitzt er leibhaftig, eine Puppe mit schwarzem Umhang an einem Tisch. In der rechten Hand hält er eine Feder, die er jeden Moment wieder übers Papier führen möchte. Er muss mittelblondes Haar gehabt haben, gerade über der Stirn und kreisrund im Nacken geschnitten, eine Topffrisur. Sie passt zum Ausdruck des Gesichtes, das konzentriert auf das Blatt Papier gerichtet ist.
Die Schrift im Kräuterbuch ist schwer zu entziffern. Es ist ein Original, hier ausgestellt und für die Besucher aufgeschlagen. Ein Audioguide gibt einige Beiträge aus dem Buch wieder. Man erfährt, welche Kräuter zu welchen Zwecken verabreicht werden konnten. Zum Beispiel wie unruhige Kinder in den Schlaf gewogen werden konnten. Weitere Exponate sind ein Modell der Klosteranlage Hornbach, ein Bettgestell und ein Kelch. Das Modell des Klosters soll er selber aus Lindenholz geschnitzt haben. Im Bett mag er geschlafen, aus dem Kelch getrunken haben. Wenn man bedenkt, dass er bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts hier gelebt hatte, kann man sich seine Bezugnahme auf Ereignisse wie Bauernkrieg und Reformation gut vorstellen.
Am 21. Februar 1554 verstarb er und ward in der Stiftskirche beigesetzt. Die gehört zur Klosteranlage. Im großen Historama und dem historischen Museum des Klosters gibt es weitere Hinweise auf Hieronymus Bock.
Dieses Historama wurde nach einer umfangreichen Sanierung der entsprechenden Gebäude in der Klosteranlage eingerichtet. Der große Ausstellungsraum ist nach pädagogischen und technischen Gesichtspunkten gestaltet. In multimedialen Darstellungen werden 1000 Jahre Geschichte lebendig. Abbildungen und graphische Darstellungen werden in Leuchtkästen besonders deutlich, Reliquien und andere heilige Gegenstände sind sehr schön präsentiert, an Bildschirmen und über Kopfhörer können die Besucher nahezu alles über das Kloster erfahren.
Hornbach heißt auch ein Bach, der über Althornbach in Richtung Zweibrücken fließt. Er wässert die Wiesen, auf denen Hieronymus Bock die Kräuter sammelte. An Wegen für Fußgänger und Radfahrer stehen immer wieder Tafeln mit botanischen Hinweisen.
Ein Museum über einen Mediziner können Interessierte in Rodalben besuchen, etwa 20 Kilometer östlich von Zweibrücken. Dort wurde am 19. März 1745 einer der bedeutendsten Ärzte im Deutschland des 18. Jahrhunderts geboren, Johann Peter Frank. 1821 verstarb er in Wien. Er war der Begründer der Hygiene als Wissenschaft. Zudem trat er für die Einrichtung eines öffentlichen Gesundheitsdienstes ein.
Sein „System einer vollständigen medicinischen Policey“ hatte er in mehreren Bänden schriftlich festgehalten. Diese Bände sind in dem Museum ausgestellt. Man kann sie nach telefonischer Vereinbarung besichtigen. Im Ort ist eine Büste des Arztes aufgestellt.
Hinweise
- Burgstraße 9, 66500 Hornbach, Tel. 06338 994971, www.klosterstadt-hornbach.de
- Nebenziel: Dr. Johann-Peter-Frank-Museum Schulstraße 6 66976 Rodalben Tel. 06331 17101
- Gastwirtschaft Restaurant Capito Bahnhofstraße 4 66500 Hornbach
- Zur Platte Auf der Platte 3 66500 Hornbach
- Barrierefreiheit nicht in der Ausstellung Hieronymus Bock
- Museum Dr. Johann Peter Frank ist barrierefrei