Die Ruine einer Burg und eine umfangreiche Dauerausstellung über Geschichte und Bauwesen der zahlreichen Burgen sind in Lemberg im Pfälzer Wald zu besichtigen. Die Burg ist ganzjährig und täglich zugänglich, die Ausstellung öffnet an Wochenenden.
Wald und Berge in Höhe um die 400 Meter umgeben die Burg und das Informationszentrum. Lemberg liegt im Pfälzer Wald und ist vom größten zusammenhängenden Wald in Deutschland umgeben. Nahe der Kleinstadt Pirmasens schmiegt sich der Ort in ein Tal, auf dessen Anhöhe die Burg thront. Von wo man dann wirklich schöne Aussichten hat.
Jüngste archäologische Ausgrabungen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Gemauerte Steine in zusammenhängenden großen Stücken lagern im Inneren des überdachten Rundganges. Er präsentiert auf zwei Etagen alles Wissenswerte. Zunächst die Anlage der Burg hier vor Ort, dann die der 20 wichtigsten Burgen in der Umgebung.
Die meisten entstanden ab dem 13. Jahrhundert. Einige auch früher, so dass die Besucher sich über Leben, Wohnen und Wehren im Mittelalter informieren. Die historischen Ausführungen beziehen Gesellschaft, Politik, Angelegenheiten der Höfe und des Adels mit ein. Große Informationstafeln und Vitrinen mit Fundstücken sind so angeordnet, dass die Besucher immer auch einen Blick in die Umgebung werfen können. An Bildschirmen können sie sich weiterhin auf die Suche begeben.
Bereiche der Burgen und ihrer Anlagen werden im Detail beschrieben und kenntlich gemacht. Techniken des Handwerks, der Versorgung und der Kochkünste werden erläutert. Zudem sind touristische Sehenswürdigkeiten aufgeführt, die in Beziehungen zu Burgen standen.
Die Burgruine ist ganzjährig zugänglich. Sie steht auf einem Hang am Rande der Gemeinde Lemberg. Weithin ist sie gut sichtbar, die Hinweise für Fußgänger sind deutlich. Fahrzeuge können einen Parkplatz ein Stück unterhalb der Burg erreichen.
Im Jahr 1198 erwarb der Graf Heinrich I. von Zweibrücken den Platz auf dem Berg. Die Ortschaft war bereits zuvor besiedelt. Der Graf und seine Nachfolger ließen die Burganlagen Stück für Stück errichten und von Burgmannen beaufsichtigen. Ab 1269 gab es Vereinbarungen mit Herzogen von Lothringen, so dass sich in der Folgezeit eine geteilte Herrschaft von Zweibrücken und Lothringen einstellte. Nach dem Tod von Heinrich II. in 1287 und in den folgenden gut zwei Jahrhunderten hatten mehrere Nachfolger die Burg, den Ort Lemberg und weitere Bereiche in der Region zu beherrschen.
Als Graf Jakob I. Katharina von Hohenstein in Lemberg im Jahr 1536 ehelichte, begann der Umbau der Burg zu einem Schloss im Stile der Renaissance. Ab 1541 wurde es als Residenz genutzt. 1570 ging es an Philipp V. von Hanau-Lichtenberg. Es folgten Streitigkeiten mit der Erbfolge und in Angelegenheiten der Religion, so dass die Residenz 1572 von Truppen des Herzoges Karl III. von Lothringen besetzt wurde. Die zogen erst 1604 wieder ab.
Im Dreißigjährigen Krieg lagen kaiserliche Truppen in der Feste, die dort nun erforderlich wurde. 1636 wurde sie von Kavallerieverbänden beschädigt, dann nur notdürftig in Stand gesetzt. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde sie von französischen Truppen nahezu vollständig zerstört. Bereits zuvor war es den Einwohnern erlaubt, sie als Steinbruch zu nutzen. Zum Beispiel für eine neue Kirche.
Hinweise
- Kleinstadt Pirmasens, Informationszentrum unter 06331-8720 zu erreichen
- Burg mit Burgschenke Tel. 06331-698390
- Konditorei-Bäckerei Faass, Hauptstraße 31, Tel. 06331-49371, nimmt Anmeldungen für Führungen im Informationszentrum entgegen und ist barrierefrei
- Landgasthaus Neupert, Hauptstraße 2, Tel. 06331-49236, ist barrierefrei