Schön ist es, wenn ein Ausflug mit dem Reisebus glatt verläuft. Wir verraten Ihnen, was das Wichtigste ist, wenn Sie mal Ihre eigenen Medikamente vergessen haben sollten und was sonst noch in die Reiseapotheke gehört! Mit großer Checkliste für Reisende
Nach einer schönen Reise durch die hügelige Landschaft ist es endlich so weit, das erste kleine Reiseziel ist erreicht. Bevor es weitergeht zum Barockschloss gibt es einen Imbiss am Stadtrand – mit weitem Blick über die Wiesen und Felder. Bevor die gutbürgerliche Küche aufgetischt wird, denken Sie zum Glück noch daran, die Medikamente einzunehmen. Das ist zwar lästig, so genau auf die Uhrzeiten und Mahlzeiten achten zu müssen, aber man gewöhnt sich ja schließlich an alles. Also schnell in der Tasche gekramt und der gewohnte Griff nach der länglichen Medikamentenbox… doch verdammt, Sie können sie einfach nicht finden. Und wie intensiv Sie auch suchen, es ist leider wahr, Sie haben in der Hektik des Morgens (der Reisebus ist schon sehr früh gestartet) doch tatsächlich vergessen, Ihre Medikamente einzustecken. Jetzt ist guter Rat teuer. Nachdem Sie sich mit den Kollegen ausgetauscht haben, kommen Sie auf eine Idee. An Ihrem Zielort gibt es eine Apotheke, die Nummer ist schnell im Mobilfunkgerät herausgesucht und auch der Arzt in der Heimat hat zum Glück noch geöffnet. Sie erreichen die Sprechstundenhilfe. Am Ende geht alles noch gut und Sie können vor der Schlossbesichtigung noch in der Apotheke die notwendigen Medikamente abholen; Ihre Ärztin konnte noch rechtzeitig ein Fax mit dem Rezept an die Apotheke schicken und hat gut verstanden, dass Sie in einer unglücklichen Lage sind. Schließlich ist die kleine Busreise mit kultureller Abendveranstaltung und Übernachtung in einem schicken Hotel geplant. Zurück geht es erst am nächsten Abend. Das wäre nicht gut gewesen, so lange ohne Ihre dringend notwendigen Medikamente.
Im Reisebus sind Sie Ihr eigener Arzt
So könnte es Ihnen ergehen, wenn Sie die Medikamente vergessen haben, die Sie unterwegs bei einem Ausflug benötigen. Bei dem einen sind es vielleicht nur Tabletten, die man auch mal einen Tag nicht nehmen braucht. Aber was ist mit Antiallergika, Insulinspritzen oder wichtigen Notfallmedikamenten. Wir empfehlen Ihnen also eine Checkliste zu machen, was Sie an Hygieneartikeln (Zahnbürsten, Binden und Ähnliches) und Gesundheitsprodukten unterwegs brauchen könnten. Bei längeren Fahrten von über vier Stunden ist es ratsam, falls Sie unter einem erhöhten Thromboserisiko leiden sollten, sich vorher Thrombosestrümpfe zu besorgen. Einen Erste-Hilfe-Kasten sollte es natürlich an Bord des Reisebusses geben, aber bedenken Sie, dass Sie für Ihre individuelle Situation selbst die Verantwortung übernehmen müssen. Das gilt natürlich umso mehr, wenn es sich nicht nur um einen Tagesausflug mit dem Reisebus handelt, sondern um einen Ausflug mit Übernachtung oder gar eine mehrtägige Rundreise zu verschiedenen Ausflugszielen. Nicht immer haben Sie vielleicht so viel Glück und finden vor Ort eine Apotheke und erreichen Ihren Arzt oder Ihre Ärztin noch.
Checkliste für Reisende:
- habe ich alle Medikamente dabei, die ich während der Fahrt und Reise brauche
- habe ich Notfalltelefonnummern (Arzt/Freunde/Familie) dabei
- habe ich ein erhöhtes Thromboserisiko, sollte ich darüber nachdenken, Thrombosestrümpfe zu tragen, wenn die Fahrt länger als vier Stunden geht
- habe ich Hygieneartikel dabei; nicht an jedem Autobahnrastplatz gibt es Binden, Tampons und Deos
- brauche ich Mückenmittel oder Sonnencreme, Sonnenschutz und Sonnenbrille
- vielleicht eine Zeckenzange mitnehmen, wenn Sie wandern gehen
- Impfstatus checken und Impfpass mitnehmen
- kleine Hausapotheke zusammenstellen; kann auch einer für die gesamte Gruppe übernehmen; z. B. Medikamente gegen Übelkeit oder Durchfall. Auch Pflaster und eine kleine Tube Wund- und Brandsalbe können nicht schaden
- ein Sitzkissen kann sinnvoll sein, wenn Sie Rückenprobleme haben
- eine Schlafbrille für das kleine Nickerchen zwischendurch; geräuschempfindliche Menschen sollten an Ohropax denken
- gesunde Snacks mitnehmen und ausreichend Trinkwasser; der Reisebus macht zwar festgelegte Reisepausen, aber vielleicht nicht unbedingt, wenn Sie es wünschen
- am besten natürlich zu Hause bleiben, wenn Sie krank sind oder sich krank fühlen; schließlich wollen Sie die Reise gut durchstehen und auch niemanden unnötig anstecken, wenn Sie möglicherweise mehrere Stunden nebeneinander im Reisebus sitzen
Extra-Checkliste für Organisierende:
- Sie können die Reisenden rechtzeitig auf die hier zusammengestellten Empfehlungen hinweisen
- handelt es sich um einen Betriebsausflug oder eine Klassenfahrt, sind die Reisenden in der Regel über den Arbeitgeber bzw. gesetzlich unfallversichert; bei Reisen ins Ausland (insbesondere in Nicht-EU-Staaten) sollten Sie den Mitreisenden empfehlen, über eine Auslandsreiseversicherung nachzudenken
- recherchieren Sie, wo es vor Ort eine Apotheke, einen Arzt und notfalls ein Krankenhaus gibt
- fragen Sie die Mitreisenden gezielt nach gesundheitlichen Einschränkungen
- verfügt der Reisebus über eine Toilette? Ansonsten kann auch die Einnahme von Medikamenten gegen eine sogenannte Reiz-Blase erwogen werden, falls Reisende darunter leiden sollten
- falls Gehhilfen oder Rollstühle benötigt werden, klären Sie rechtzeitig mit dem Reisebusveranstalter, was geht und was schwierig ist – meistens findet sich eine Lösung
- unter der bundesweiten Rufnummer Telefon: 116117 erreichen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst; dort kann Ihnen auch immer weiter geholfen werden bei gesundheitlichen Problemen
- im Notfall selbstverständlich stets auf die Notrufnummer 112 zurückgreifen
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