Reiseplanung. Versicherungsschutz. Maximale Lenkzeiten. Viele Themen gilt es zu berücksichtigen, möchte man einen Ausflug mit dem Reisebus unternehmen. Der Buskompass macht es Ihnen leicht und erklärt das Wichtigste, worauf Sie im Vorfeld achten sollten.
Es soll mit dem ganzen Betrieb auf Exkursion gehen? Zu einem Sportevent, einer Brauereibesichtigung oder in die Natur? Wunderbar! Oder Sie wollen für den Musikverein eine Reise mit Übernachtung auf dem Land organisieren? Die Instrumente müssen mit, es braucht genug Pausen und einen großen Bus? Kein Problem! Es geht auf Klassenfahrt und die Anfahrt dauert wirklich lange? Brauche ich dann mehrere Fahrer? Auch das lässt sich beantworten. Der Buskompass bietet Ihnen nicht nur spannende Reiseartikel und unzählige Anregungen für Ausflugsziele. Wir erklären Ihnen auch ganz praktisch, worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Busreise organisieren, wie sich Unvorhersehbares regeln lässt und wie die Vorschriften sind, die Sie beachten sollten. Aber der Reihe nach.
Welcher Reisebus für welche Busreise
Zunächst einmal gilt es sich darüber klar zu werden, wohin die Fahrt gehen soll. Wie lange soll die Reise dauern – handelt es sich nur um einen Tagesausflug oder um eine mehrtägige Reise? Brauchen Sie den Reisebus vor Ort? Wie groß ist die Gruppe, die mitkommen soll? Schaffen Sie ein verbindliches Anmeldesystem, denn nur so können Sie zusammen mit dem Reisebusunternehmen die notwendige Größe des Reisebusses kalkulieren. Es gibt sogenannte Clubbusse, die deutlich kleiner sind als reguläre Reisebusse. Die eignen sich also, wenn die Gruppe kleiner ist und unter Umständen auf Komfort wie eine Toilette an Bord verzichtet werden kann. Überhaupt sollten Sie die gewünschte Ausstattung ihres Reisebusses vorher überdenken. Brauchen die Mitfahrenden besonders bequeme Sitze oder viel Beinfreiheit? Müssen größere Gepäckstücke transportiert werden, geht das oftmals nicht im Innenraum, sondern nur unten im Bus.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Angebot für einen Reisebus ist wichtig
Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung für ihren Ausflug oder die Reise mit dem Reisebus. Mehrere Wochen Vorlauf sind manchmal nicht ausreichend, wenn es sich zum Beispiel um typische Ferienzeiten handelt. Mietbusse können für die Sommermonate also durchaus schnell ausgebucht sein. Oder Sie müssen dann auf die noch verbliebenen Anbieter zugreifen, was unter Umständen die Preise hochtreibt. Überhaupt machen Sie sich ein gutes Bild vom Preis-Leistungs-Verhältnis. Holen Sie nach Möglichkeit mehrere Angebote ein; diese können Sie oft ganz unverbindlich über die Homepages der Busunternehmer oder per E-Mail und Telefon erfragen. Ein Fahrer wird in aller Regel gestellt, denn es bedarf eines besonderen Personenbeförderungsscheins, wenn Sie mehr als acht Personen mitnehmen möchten für einen Ausflug oder eine Reise. Das ist schon aus Kostengründen unbedingt zu empfehlen; letztlich werden die Reisekosten ja durch alle Mitfahrenden geteilt. Auch das Versicherungsrisiko ist zu beachten – ungern wird Ihnen ein Reisebusunternehmen einen mehrere Hunderttausend Euro teuren Reisebus aus seinem Fuhrpark anvertrauen. Lehnen Sie sich also entspannt zurück und lassen sich vom erfahrenen Reisebuslenker durch die Landschaft fahren.
Immer gut versichert bei der Fahrt mit dem Reisebus
Mit den Kosten läuft es in der Regel so: Nachdem Sie ein Angebot eingeholt haben und sich mit dem Reisebusunternehmen auf ein Gesamtpaket verständigt haben, leisten Sie eine Anzahlung. Der Restbetrag wird spätestens ein oder zwei Wochen vor dem Antritt der Reise fällig. Eine Stornierung der Reise ist gegebenenfalls möglich, allerdings ist das dann vergleichbar mit dem Buchen einer Unterkunft. In Abhängigkeit des Zeitraums vor dem geplanten Reiseantritt bekommen Sie Anteile der Gesamtkosten erstattet, der Rest sind Stornierungsgebühren. Fragen Sie nach! Eine Reiserücktrittsversicherung kann ebenfalls oft abgeschlossen werden, dann übernimmt bei wichtigem Grund (z. B. Erkrankung) der Versicherer die Stornierungs- bzw. Mehrkosten. Außerdem gibt es einen Sicherungsschein vom Reisebusunternehmen; im Fall einer Insolvenz des Busunternehmens kommen Sie so an Ihr Geld. Überhaupt sind Versicherungen ein Thema: Über die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung des Reisebusunternehmens sind auch etwaige Personen- und Sachschäden der zu befördernden Personen abgedeckt. Sind Sie mit einem Betriebsausflug unterwegs, greift der gesetzliche Unfallversicherungsschutz bei vom Betrieb vorgesehenen Aktivitäten am Ausflugsort. Verletzen Sie sich also bei einer Wanderung, bei einer Besichtigung einer Sehenswürdigkeit, einem Fest oder beim gemeinsamen Sport, dann sind Sie versichert. Für eine Klassenfahrt gilt das in ähnlicher Weise. Der gesetzliche Unfallversicherungsschutz endet erst, wenn offiziell freie Zeit zur eigenen Verfügung ansteht; aber während der Busreise und während der von der Schule vorgesehenen Aktivitäten am Reiseziel (z.B. im Schullandheim) gilt der Versicherungsschutz. Dennoch ist unbedingt mit der Schulleitung zu klären, wie es mit dem Versicherungsschutz konkret ausschaut (Stichwort: Aufsichtspflicht). Die schulbehördlichen und versicherungsrechtlichen Bestimmungen müssen in jedem Fall beachtet werden. Bei Vereinsfahrten kann es sinnvoll sein, eine Gruppenunfallversicherung für einen Ausflug oder eine Reise abzuschließen. Erkundigen Sie sich bei den Vorständen des Vereins oder bei den Verbänden, zu denen der Verein unter Umständen gehört. Ob der Reisebusunternehmer eine Reisegepäckversicherung hat, gilt es ebenfalls im Vorfeld zu klären. Im Schadensfall war sonst die ganze mit Hilfe vom Buskompass zusammengestellte Packliste für die Fahrt mit dem Reisebus leider umsonst.
Lenkzeiten und Fahrerwechsel – was passiert, wenn der Reisebus im Stau steckt?
Was Sie bei der Reiseplanung mit dem Reisebus ebenfalls noch berücksichtigen sollten, sind die gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeiten von Busfahrerinnen und Busfahrern. In Abhängigkeit von der Reiseentfernung kann es also notwendig sein, einen zweiten Reisebusfahrer des Unternehmens mit an Bord zu haben. Es ist wichtig, ausreichend Pausen zu berücksichtigen oder möglicherweise einen kompletten Fahrerwechsel an einem Rastplatz einzukalkulieren. Dies gilt es organisatorisch und bei der Finanzplanung im Auge zu behalten. Besprechen Sie also mit dem Busunternehmen Ihres Vertrauens, was die für Sie bestmögliche Lösung ist. Schnell kann der Reisebus auch mal in einen unvorhergesehenen Stau oder Unfall verwickelt sein. Das hat dann unmittelbar Auswirkungen auf das Verstreichen der gesetzlich zulässigen maximalen Lenkzeiten. Generell darf ein Busfahrer eine Lenkzeit von neun Stunden pro Tag nicht überschreiten. An zwei Tagen die Woche gibt es eine Ausnahme; dann sind sogar zehn Stunden am Steuer zulässig. Nach viereinhalb Stunden sind Pausen von mindestens 45 Minuten vorgeschrieben; auch das gilt es bei einer Reise zu berücksichtigen. Beispielsweise mit einem Stopp an einem Zwischenausflugsziel oder durch einen ausgedehnten Halt an einem Rastplatz. Die 45-Minuten-Pause kann auch auf zwei kleinere Pausen von mindestens 15 Minuten und 30 Minuten verteilt werden. Das macht es kurzweiliger und ermöglicht vielleicht den Gang zur Toilette oder die Versorgung mit einem Kaltgetränk oder einem Kaffee. Zigarettenpausen sind natürlich bei Busreisenden auch beliebt. Insgesamt sollte Ihnen die Gesundheit Ihrer Busfahrerin oder Ihres Busfahrers ohnehin am Herzen liegen. Sicher haben Sie kein Interesse daran, dass dieser über seine Leistungsgrenzen und Vorschriften hinausgeht – schließlich hat die Sicherheit absoluten Vorrang.
Die große Checkliste zur Reiseplanung
- Reiseziel(e)
- Tagesausflug oder mehrtägige Reise
- Reiseablauf planen
- braucht es besondere Dokumente / Ausweise / Visa (bei Bedarf rechtzeitig beantragen)
- Buchungszeitraum berücksichtigen; (Schul)ferien beachten
- Reisebus vor Ort / Mobilität vor Ort
- Gruppengröße
- Ausstattung des Reisebusses
- Angebote von verschiedenen Busunternehmen / Reisebusveranstaltern / Reisebüros einholen
- Etappenlänge berücksichtigen (Braucht es einen oder mehrere Busfahrer? / Fahrerwechsel?)
- Kosten vergleichen
- Stornierungsbedingungen abklären
- Thema Versicherungen abklären / absprechen (Unfallversicherung / Gepäckversicherung)
- Gesundheitliche Fragen der Mitreisenden im Vorfeld klären (z.B. Mitnahme von Medikamenten / Einschränkungen / Leistungsfähigkeit / Mobilität)
- Packliste erstellen für die Reisegruppe
- verbindliches Anmeldeverfahren für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Busreise
Haftungsausschluss
Der Autor dieses Artikels übernimmt trotz gewissenhafter Recherche keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte und Informationen.