Berlins Wahrzeichen und Symbol der überwundenen Teilung schlechthin ist das Brandenburger Tor zwischen Mitte und Tiergarten. Es wurde 1788 bis 1791 von Carl Gotthard Langhans nach Motiven der Propyläen in Athen als repräsentativer Abschluss der Straße Unter den Linden errichtet. Das Brandenburger Tor steht am Pariser Platz. Dort befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten.
Die Akademie der Künste ist eines der ältesten europäischen Kulturinstitute. Sie geht zurück auf eine Gründung von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg 1696. Sie steht in der Tradition einer Gelehrtengesellschaft und wechselte mehrmals Namen und Standort. 2005 eröffnete der Neubau des Architekten Günter Behnisch am traditionellen Standort Pariser Platz 4. In diesem Gebäude sind auch die Kellerräume der früheren Preußischen Akademie der Künste erhalten und ebenso die Keller des benachbarten Hotels Adlon. In den alten Gemäuern hatten sich verschiedene Künstler im Laufe der Jahrzehnte bildlich verewigt. Nach der Wiederentdeckung dieser Kleinodien wurden Bilder konserviert und sind im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich.
Die Akademie der Künste (AdK), wie wir sie heute kennen, entstand 1993 durch die Vereinigung der Ost- und Westakademien und ist Traditionsnachfolgerin der Preußischen Akademie der Künste. Der Dichter und Dramatiker Heiner Müller war von 1990 bis 1993 der letzte Präsident der Akademie/Ost. Der erste Präsident der vereinigten Akademie war von 1993 bis 1997 Walter Jens, der das Amt bereits zuvor von 1989 bis 1993 für die Akademie/West innehatte.
Die Adk ist eine internationale Gemeinschaft von Künstlern aus den Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Film – und Medienkunst. Es finden Ausstellungen und Veranstaltungen, Lesungen, Diskussionen, öffentliche Debatten über Kunst- und Kulturpolitik statt. Alles dient sozusagen der Verbindung von Kunst und Öffentlichkeit und um den Künstlern in der Gesellschaft Platz zu geben. Hier kann man sich begegnen. Literatur, Film, Malerei wird direkt und „anfassbar“ für die Bevölkerung. Der Eintrittspreis zu Buchpremieren, Lesungen, Filmen ist niedrig, sodass es fast jedem möglich ist, dabei zu sein. Er kostet meist 6 und ermäßigt 4 Euro. Mitunter ist sogar ein Glas Wein dabei plus Aussicht auf den Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor!
Mit über 1200 Künstlernachlässen, einer umfangreichen Bibliothek und Sammlung zählt das Archiv der Akademie zu den bedeutendsten interdisziplinären Archiven zur Kunst des 20. Jahrhunderts.
Das Liebermann-Haus. Hier haben tatsächlich Leute gewohnt
Am Pariser Platz befinden sich noch weitere interessante Institutionen. Die amerikanische Botschaft am Pariser Platz 2, einige Fernsehbüros am Pariser Platz 4a, die französische Botschaft am Pariser Platz 5, das Haus Liebermann am Pariser Platz 7, direkt an das Brandenburger Tor angrenzend. Hier befand sich das Wohn- und Arbeitshaus des bekannten Malers und Impressionisten Max Liebermann. Seine Familie – bereits seine Eltern – besaßen das Haus seit 1857. Seit 1892 lebte der Künstler mit seiner Familie hier, bis die Nationalsozialisten ihn wegen seiner jüdischen Herkunft ein Arbeitsverbot erteilten. Seinen berühmten Satz: „Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte“, sagte er, als 1933, nach der Machtergreifung Hitlers, ein Fackelzug der SA an seinem Haus vorbei zog. Im Krieg, 1943, wurde alles zerstört. Der Platz war eine ziemliche Wüste. Nur das Tor und die beiden Torhäuser standen noch. Alles war ausschließlich von Ferne anzusehen, weitläufig abgesperrt. Es war gespenstisch. Seit dem Jahr 1999 steht hier ein Neubau in „kritischer Rekonstruktion“ von Josef Paul Kleihues. Die Wohn- und Arbeitsräume der Familie wurden neu gestaltet und können besichtigt werden. Die Stiftung Brandenburger Tor, die Kulturstiftung der Berliner Sparkasse, hat hier seit 2000 ihren Sitz. Ebenso weitere Banken wie die Commerzbank und die GZ-Bank haben hier Repräsentanzen.
Der Platz erhielt anlässlich der Eroberung von Paris durch Preußen in den Befreiungskriegen seinen Namen. Er gilt als „gute Stube“ Berlins. Bei Starbucks, Pariser Platz 4a, kann man Kaffee trinken. Zumeist auch in der Akademie. Dort gibt es auch einen Buchladen, speziell mit Büchern zur Berliner Geschichte.
Wenn man etwas besonderes möchte, kann man auch sehr gut im Café oder der Lounge des Hotel Adlon sitzen und sich dem Charme des Platzes trotz aller historischen Brüche in Gedanken hin geben.
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Webseite der Akademie der Künste