Einen schönen Anblick von außen, einen subtil schönen im Inneren bietet eine protestantische Kirche in Großbundenbach in der Südwestpfalz. St. Martin ist in ockerfarbenem und rötlichem Sandstein erbaut worden, der noch heute leuchtet. Die Malereien auf Wänden und Einrichtungen sind eine Besichtigung wert.
Großbundenbach liegt westlich des Pfälzerwaldes, nahe der Kleinstadt Zweibrücken, schon in Sichtweite zum Saarland. Die Protestanten in Groß- und in Kleinbundenbach sowie im benachbarten Mörsbach begehen die Gottesdienste in einer Kirche, die vielleicht nicht weithin berühmt ist. Die jedoch in künstlerischer, historischer und baulicher Hinsicht viel zu bieten hat. Die Gemeinde nennt sie stolz einen Dom im Kleinen.
Der Chorturm wurde ab 1200 im romanischen Stil erbaut. Das Kirchenschiff folgte 120 Jahre später bereits in gotischem Stil. Da man für beide Teile schönen Sandstein aus der Umgebung verwandte, ist die Ansicht einheitlich. Der ockerfarbene und rötliche Sandstein sowie die neugedeckten Dächer von Turm und Schiff müssen jeden Besucher erfreuen!
Sie war eine Wehrkirche mit einer Ringmauer, der Zugang zum Kirchhof konnte gesperrt werden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es dazu hin und wieder Anlass.
Zwei Geschlechter hatten die Herrschaft über die ganze Gegend, die Ortschaften und damit auch die Kirche inne: Steinkallenfells und Cathcart zu Carbiston. Die werten Angehörigen nahmen sich das Recht, St. Martin zur Grablegung zu nutzen. Einige Gebeine liegen noch heute unter dem Altar. Die Ritter von Steinkallenfels, die sich auch Stein- oder bloß Kallenfels nannten, waren mindestens ab 1426 um ihre Burg herum aktiv. Ihr Wappen ist grün-silber mit einem Leoparden oben im grünen Teil. Ihre Helme trugen sie mit roter Quaste und gleichfalls einem Leoparden vor grünem Grund. Jene von Cathcart zu Carbiston beherrschten das Herzogtum Zweibrücken im 17. und 18. Jahrhundert.
Doch unter Herrschaft und Bedrohung hielt sich ein geistliches Leben und ein künstlerisches. Das Innere von St. Martin weist heute wundervolle Wandmalereien auf. Heilige, legendäre Charaktere waren im 14. Jahrhundert gemalt und verewigt worden. Diese Fresken wurden im Jahr 1908 freigelegt. Gegenstände und Einrichtungen des Kircheninneren sind zum Teil mit christlichen Symbolen verziert, alles hier wirkt in verhaltenem Glanz. Die Gemeinde von St. Martin hat guten Grund zu ihrem Stolz.
Die Umgebung von Großbundenbach lädt zu Wanderungen und kurzen Spaziergängen ein. Mehrere Fließe durchziehen den Ort und vereinen sich zum Bundenbach. Über etwa zehn Kilometer fließt er in die Stadt Zweibrücken hinein. Hier heißt er schon Auerbach, und mit weiteren Bächlein erfordert er die zwei Brücken, die der Stadt den Namen geben.
Für den Rosengarten ist die Stadt berühmt. Auf 50.000 Quadratmetern findet sich ein Sortiment erlesener Güte! Darunter das größte französische in Deutschland. Züchtungen aus verschiedenen Zeiten werden präsentiert, zum Beispiel die Rose Gloria Dei und die Rose Leonardo da Vinci. In der Blütezeit sind Duft- und Farbenrausch gesichert.
Zweibrücken hat mehrere Schlösser, deren Parkanlagen sich an den Rosengarten anschließen. Barocke Fassaden und schmuckvolle Gehwege und Plätze laden zum Verweilen ein. Alles, was das Leben in der Kleinstadt und einen Besuch angenehm macht, ist zu finden.
Hinweise
- Rosengarten in Zweibrücken (www.rosengarten-zweibruecken.de)
- in Großbundenbach Restaurant „Kreuzung mit Tisch“, massiver Holztisch im Freien vor dem Gebäude, z.Z. nur Lieferservice, liegt am Treffpunkt Bergstraße – L 468
- Pfälzer Genusswerkstatt in der Hauptstraße 43, Handel mit Genießbarem
- Barrierefreiheit nicht gesichert, jedoch wahrscheinlich