Die Ortsgruppe Merzalben des Wandervereins Pfälzerwald sorgt sich seit Jahrzehnten um die Burg Gräfenstein und die Besucher. Sie betreut die Wanderwege in dem Gebiet nordöstlich von Pirmasens und betreibt eine Hütte, ein echtes Wirtshaus, am Fuße des Berges der Burg.
Der Teil einer Burganlage, der sich um das Hauptgebäude herum zieht, wird Bergfried genannt. Der Bergfried der Burg Gräfenstein ist besonders schön ausgeprägt, mit sieben Ecken ragt er aus einem Felsplateau heraus. Dieses Plateau ist 12 Meter hoch auf einer bergigen Anhöhe zwei Kilometer östlich der Gemeinde Merzalben. Merzalben gehört zum Gemeindeverband Rodalben im Gräfensteiner Land.
Weithin erstreckt sich der Pfälzer Wald, das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Die Wipfel der Nadelbäume, zumeist Kiefern, manchmal Tannen, und der Laubbäume, oft Eichen und Kastanien, aber auch Buchen, modellieren das bergige Gelände, aus dem nur wenige Gipfel herausragen. Nördlich von Merzalben der Ringelsberg mit einer Höhe von 522 Metern, südöstlich der Große Boll, 533 Meter hoch. Beide Berge blicken auf die Burg Gräfenstein.
Die ihre Baumwipfel nur um weniges überragt. Dennoch gibt sie aus verschiedenen Richtungen einen wundervollen Anblick! Im Inneren des ovalen siebeneckigen Bergfrieds, der in seiner Ausdehnung die 100 Meter nur knapp verfehlt, erheben sich Mauern und ein großer sowie ein kleinerer Turm. Diese sind sehr gut erhalten, nur innerhalb der Mauern ist es etwas leer. Der große Turm ist prächtig, die Jahrhunderte hatten dem Werk nur wenig an. Gegenüber am kleinen Turm treffen die Mauern spitzwinklig aufeinander. Man kann sich gut vorstellen, wie die Verteidiger jeden Angriff aus dem Walde abwehren konnten.
Friedlich geht es heute auf der Burg und an ihrem Fuße zu. Hier hat sich die Ortsgruppe Merzalben e.V. des Pfälzerwald Vereins im Jahr 1952 gegründet. Was mag die Tradition eines Wandervereins ausmachen? Natürlich die sportliche Bewegung und die Pflege der Wege, aber dann doch die Erbsensuppe. Die Suppe zu kochen und zu essen unter freiem Himmel war noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Muss. Eine Wanderung zum Nikolaustag und ein Maskenball folgten in der Tradition. Weshalb es geboten schien, ein Wirtshaus zu bekommen. Die erste Hütte wurde 1973 gebaut. Über 30 Jahre lang war sie das Heim, dann wurde ein Brand gestiftet, sie brannte nieder. Die zweite Hütte wurde in 2007 eröffnet.
Zu allen wichtigen Veranstaltungen gab die Kirche ihren Segen. Sie hat in der Gemeinde Merzalben zwei Gotteshäuser, Peter und Paul sowie Heilig Kreuz. Besucher erreichen die Kirchen und das Dorf in einem halbstündigen Spaziergang. In einer eineinhalbstündigen Wanderung gelangen sie zum Winschertfelsen in der Gemeinde, von dem aus sie in allen Richtungen alles erblicken.
Das heutige Wirtshaus, die Gräfensteinhütte, hat Plätze innen und außen an einer großen Wiese. Am Ende der 80er Jahre waren mehrtägige Wanderungen möglich; da waren die Wanderer mit normalen Lagerstätten zufrieden. Mehrtägige Wanderungen sind auch heute möglich, wenn man sich Übernachtungen in der Nähe sucht. Eine mehrtägige Wanderung bietet sich an, wenn man den Weißenberg erreichen möchte. Der liegt etwa zehn Kilometer östlich von Burg und Hütte. Seine Höhe von 607 Metern gibt ein lohnenswertes Ziel. Ein Aussichtsturm, der Luitpoldturm, krönt den Gipfel. Über diesen führt ein Weg für E-Biker.
Zur Gräfensteinhütte führen mindestens drei Wege, jedenfalls drei gekennzeichnete Wanderwege. Blau-weiß trägt der Rundwanderweg Merzalben, eine rote und eine grüne Markierung haben die weiteren. Radfahrer folgen dem grün gekennzeichneten Radweg, an dem es Ladestationen für E-Bikes gibt. Sie fahren in die weiten Wälder und können sicher sein, auch wieder hinaus zu finden.
Seit 1990 gibt es an der Hütte einen sogenannten Wanderstein, eine Skulptur mit einer Tafel, an der Wanderer einen Talisman hinterlassen können.
Hinweise
- Winschertfelsen im Dorf Merzalben
- Kirche Peter und Paul im Dorf Merzalben
- Kirche Heilig Kreuz im Dorf Merzalben
- Gräfensteinhütte Im Hafertal, 66978 Merzalben, geöffnet Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr, Tel. 06395 – 7845, 0171 – 7573241, Barrierefreiheit gegeben